IRE mit Elektro-chemotherapie (IRECT)
Eine schonende Behandlungsmethode für fortgeschrittenen Krebs und komplexe Rezidive
IRECT ist die Kombination aus Irreversibler Elektroporation und Elektrochemotherapie. Die IRECT ist ein neues Therapieverfahren bei Prostatakrebs. Es erweitert den IRE-Behandlungsbereich, bei dem die Zellen kurz nach der Behandlung zerstört werden, um eine Zone, in der es zur Reversiblen Elektroporation (RE) kommt. Die RE-Zone wird zusätzlich durch eine Elektrochemotherapie (ECT) behandelt.
Für diese Behandlung wird eine einmalige Dosis eines Chemotherapeutikums gegeben. Chemotherapeutika werden seit vielen Jahren zur Behandlung von malignen Tumoren eingesetzt. Eine wirksame Behandlung nur mit einem Chemotherapeutikum erfordert normalerweise mehrere Anwendungen.
Die Wirksamkeit des Chemotherapeutikums wird in der RE-Zone um ein Vielfaches verstärkt. Das geschieht, weil die Elektroporation zu einer gesteigerten Durchlässigkeit der Zellwände führt. Dadurch wird das Chemotherapeutikum besser in die Tumorzelle aufgenommen (Abbildung 2). Ohne das Chemotherapeutikum reicht die Reversible Elektroporation in diesem Bereich nicht aus, um die Zellen zu zerstören.
IRECT wird in der Behandlung von Haut- und Knochentumoren bereits erfolgreich eingesetzt. Es ist die schonendste Methode für die Behandlung großer Bereiche mit tumorösem Gewebe. Denn durch IRECT können Krebszellen behandelt werden, die sich weiter weg von den IRE-Elektroden befinden. Dabei entstehen keine Schäden an umliegenden Organen oder am Gewebe (bei der Behandlung der Prostata z.B. von Blasenschließmuskel und Darm).
Indikationen für eine Karzinombehandlung mit kombinierter IRECT-Therapie
Bislang ist noch nicht völlig geklärt, bei welchen Indikationen eine kombinierte Behandlung von IRE und Chemotherapeutika stattfinden sollte. In dieser Richtung wird weiter geforscht. Es werden nur Patienten behandelt, die alternative Therapieverfahren verweigern.
Zu den möglichen Anwendungsgebieten gehören:
- Patienten mit hochgradigem Prostatakarzinom
- Patienten mit einem Prostatakarzinom, das bereits in Rektum oder Blasenwand eingedrungen ist
- Patienten mit beginnendem Befall des Schließmuskels, der zu Inkontinenz führen könnte
- Patienten mit komplexen fokalen Rezidiven nach Operation, HIFU (hochintensiver fokussierter Ultraschall) oder Strahlenbehandlung
- Patienten mit Metastasen in den Lymphknoten, Knochen oder in bestimmten Fällen auch Metastasen in anderen Organen
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Ablauf der IRECT-Behandlung
Unsere Therapien werden für jeden einzelnen Patienten so exakt wie möglich geplant und durchgeführt.
Sobald die IRE-Nadeln positioniert wurden, wird ein Chemotherapeutikum injiziert. Nach nur acht Minuten hat es sich im gesamten Körper verteilt. Jetzt werden die lokalisierten, kurzen elektrischen Stromstöße ausgeführt. Dabei entstehen die IRE- und RE-Bereiche. Innerhalb des IRE-Feldes werden alle Tumorzellen sofort danach zerstört. Die Tumorzellen im RE-Feld nehmen große Mengen Bleomycin auf und sterben deswegen innerhalb von bis zu 4 Wochen graduell ab.
Nachdem die Behandlung abgeschlossen wurde, bleiben die Patienten über Nacht in unserer Privatklinik und können in der Regel am nächsten Tag nach Hause gehen. Sie kehren bereits nach wenigen Tagen in Ihren normalen Alltag zurück.
Nach der erfolgreichen Einführung der NanoKnife-Therapie bieten wir mit IRECT nun ein weiteres Behandlungsverfahren an, mit dem wir fortgeschrittene Krebserkrankungen in größeren Bereichen sowie Rezidive schonend und wirkungsvoll behandeln können.
Da jeder Patient einzigartig und jeder Fall anders ist, kontaktieren Sie uns, um zu erfahren, welches Behandlungsverfahren für Sie in Frage kommt. Unsere medizinischen Spezialisten beraten Sie zu allen Therapieoptionen.