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Bisherige Prostatakrebsvorsorge

Die herkömmliche Prostatakrebsvorsorge ist nach Aussage von Experten nutzlos bis gefährlich.

„Das Abtasten der Prostata, die digitale rektale Untersuchung, kurz DRU, ist nutzlos“, das sagt Patric Walsh, Leiter der Urologie an der Johns Hopkins University. In Deutschland ist sie immer noch Standard und der PSA-Test wurde in vielen Länden als Vorsorgeuntersuchung wieder abgeschafft, weil ein ein erhöhter PSA-Spiegel eine oft unnötige Biopsie auslöst, ein niedriger PSA-Spiegel aber ein Karzinom nicht ausschließt.

Was sollen Männer also tun, wenn sie sich vor Prostatakrebs schützen wollen? Die Antwort ist seit Jahren klar und wissenschaftlich belegt: Die Kernspintomographie (MRT) der Prostata kann Karzinome mit hoher Sicherheit nachweisen oder ausschließen.

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Prostata-MRT

Der neue Qualitätsstandard in der Prostatadiagnostik.

Schon die in 2017 durchgeführte PROMIS Multicenter-Studie aus England1 mit 576 Männern konnte zeigen, dass die MRT der Prostata mit 93% eine fast doppelt so hohe Nachweisempfindlichkeit für klinisch relevante Prostatakarzinome aufweist als die Prostatabiopsie (TRUS-Biopsie), die nur eine Empfindlichkeit von 48% erzielte.

Bestätigt wurden diese Daten durch die Ergebnisse einer großen interdisziplinären Multicenter-Studie in den USA, die über mehrere Jahre insgesamt 1500 Patienten einschloss2.

Klinisch Relevante Karzinome

MRT weist klinisch relevante Karzinome mit fast 100%iger Sicherheit nach.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die multiparametrische MRT (mpMRT) der Prostata eine Sensitivität für Prostatakrebs von ca. 95% aufweist. Beachtenswert war, daß die MRT klinisch relevante Karzinome (Gleason Score ≥ 7) mit einer Sicherheit von 93-97% ausschließen konnte. Wenn auch die schwer nachweisbaren, fast gutartigen Gleason 6 Karzinome mit berücksichtigt wurden, lag der negative prädiktive Wert immerhin noch bei 87% – wesentlich besser als bei der Stanzbiopsie.

Auch die Größe und Ausdehnung von Karzinomen in der Prostata wird durch die mpMRT besser erfasst als durch die Stanzbiopsie, nämlich mit einer Sensitivität von 84%. Eine Infiltration der Samenblasen und ein die Prostata überschreitendes Wachstum des Tumors kann mit einer Spezifität von 97-98% nachgewiesen werden (Gleason Score ≥ 7).

MRT HILFT UNNÖTIGE BIOPSIEN ZU VERMEIDEN

Moderne Untersuchungen mittels MRT führen zu sichere Diagnosen.

Dass die Kernspintomographie (MRT) unnötige Biopsien der Prostata vermeiden kann, wurde seit Jahren vermutet. Eine Studie der Universität Mainz hat dies 2018 auch in Deutschland wissenschaftlich belegt3. Sie konnten zeigen, dass bei den 651 Männern der Studie fast 40% der Biopsien durch MRT hätten vermieden werden können, ohne relevante Krebsherde zu übersehen.

Zusammenfassend kann man heute sagen, dass die Aussagekraft der Prostata-MRT anderen Verfahren derart überlegen ist, daß bei jedem Verdacht auf Prostatakrebs eine Prostata-MRT durchgeführt werden sollte.

Endorektalspule: Notwendig oder entbehrlich

Um ein Signal zu erzeugen, aus dem das MRT-Bild berechnet werden kann, müssen die magnetisierten Protonen „angeregt“ werden.

Kernspintomographie nutzt starke magnetische Felder (B0), um Protonen – Wasserstoffkerne – im menschlichen Körper zu magnetisieren. Grob gesprochen richten sich die Protonen parallel zum Magnetfeld aus. Diese Magnetisierung ist bei 3 Tesla doppelt so groß wie bei 1.5 Tesla.

Um ein Signal zu erzeugen, aus dem dann das MRT-Bild berechnet werden kann, müssen die magnetisierten Protonen „angeregt“ werden, was mit Radiofrequenzwellen der entsprechenden Frequenz geschieht: ca. 64 MHz bei 1.5 Tesla, ca. 128 MHz bei 3 Tesla.

Das MR-Signal, genauer das Signal-zu-Rausch (SNR) Verhältnis – steigt bei niedrigen Feldstärken etwa mit dem Quadrat der Feldstärke (SNR ~ B07/4), bei höheren Feldstärken nur noch linear (SNR ~ B0).

Die benötigte Radiofrenzenergie, um die Protonen vollständig anzuregen und damit das volle Signal für die Bildgebung zu erreichen, steigt jedoch mit dem Quadrat der Feldsärke an: SAR ~ B02α2, wobei α die Stärke des Radiofrequenzpulses ist (der “Flipwinkel”). Sie ist somit bei 3 Tesla viermal so hoch wie bei 1.5 Tesla!

Durch die Absorption der Radiofrequenzenergie (RF-Energie) erhitzt sich der Körper. Daher ist die maximal nutzbare RF-Energie in kommerziellen, in der Medizin eingesetzten, Kernspintomographen streng begrenzt. Steigt die magnetische Feldstärke B0 an, muss die Stärke der zur Bilderzeugung verwendeten Radiofrenquenzpulse α herabgesetzt werden.

Das führt nur dazu, dass das bei 3 Tesla theoretisch verfügbare höhere Signal nicht genutzt werden kann, da vermieden werden soll, dass der Patient durch Erhitzung Schaden nimmt.

Diese Einschränkungen gelten nicht für die Radiofrequenzspulen, Antennen, die das zur Bildgebung benötigte Signal empfangen. Je kleiner die sogenannte RF-Spule und je näher sie am abzubildenden Objekt platziert ist, desto höher ist das empfangene Signal. Da die Prostata nach hinten direkt an den Enddarm angrenzt, kann eine kleine, sogennante Endorektal-Spule direkt hinter der Prostata platziert werden und verdoppelt4 das für die Bildgebung verfügbare Signal.

Generell kann daher gesagt werden:

Empfehlung: Lassen Sie 3 Tesla MRTs Ihrer Prostata nur mit Endorektalspule oder zumindest nach Entleerung des Enddarmes durch Abführmittel und/oder Füllung des Enddarmes mit einer suszeptibilitätsneutralen Flüssigkeit durchführen – damit Sie nicht umsonst „in der Röhre“ waren.

1,5 Tesla mit Endorektalspule
3 Tesla ohne Endorektalspule

Erstes und zweites Bild: MRT-Bilder der Prostata aufgenommen mit einem 3 Tesla Scanner OHNE Endorektalspule. Die Bilder haben einen hohen Rauschanteil. Das Karzinom (Pfeil) ist weder auf den morphologischen T2-Bildern (links) noch auf den funktionellen ADC-Maps (rechts) gut dargestellt.
Drittes und viertes Bild: 1.5 Tesla Bilder MIT Endorektalspule: Das Karzinom ist jetzt auf allen Bildern klar abgebildet.

Luft im Rektum – Prostata weg

Das Problem von Suszeptibilitäts-Artefakten bei 3 Tesla.

3 Tesla MRT-Scanner stellen Herausforderungen an die Nutzer, die nur von wenigen Experten gemeistert werden. Es braucht fundierte Kenntinisse in Physik, über die die meisten Ärzte nicht verfügen.

So wird bei den meisten MRT-Aufnahmen der Prostata nicht darauf geachtet, ob sich Luft im Enddarm befindet. Denn Magnetfelder reagieren empfindlich auf die unterschiedliche magnetische Leitfähigkeit (Suszeptibilität) von Luft und wasserhaltigen Geweben – wie sie an der Grenzfläche vom luftgefüllten Darm und der direkt davor liegenden Prostata auftreten. Diese sogenannten Suszeptibilitätsunterschiede führen zu einer Verzerrung des Magnetfeldes und damit zu Signalauslöschungen, die insbesondere die rektumnahe Außenzone der Prostata betreffen – dort wo sich 70 bis 80% aller Karzinome befinden!

Abbildung 2: Ein Fall aus der Praxis: Die Prostata (grüne Umrandung) liegt direkt vor dem luftgefüllten Enddarm (*) – rechtes Bild. Im linken Bild ist die Prostata nur noch als halbmondförmige Struktur abgebildet (gelbe Umrandung), der hintere, rektumnahe Anteil der Prostata ist durch einen Suszeptibilitätsartefakt ausgelöscht (rote Fläche). Die Luft im Rektum scheint sich bis über die Außenzone der Prostata auszudehnen. Eine Bewertung, ob ein Karzinom vorliegt, ist hier nicht mehr möglich.
Referenzen und Fußnoten
  1. Ahmed HU, El-Shater Bosaily A, Brown LC, et al. Diagnostic accuracy of multi-parametric MRI and TRUS biopsy in prostate cancer (PROMIS): a paired validating confirmatory study. Lancet. 2017 Feb 25;389(10071):815-822. doi: 10.1016/S0140-6736(16)32401-1
  2. Gaunay G, Patel V, Shah P, et al. Role of multi-parametric MRI of the prostate for screening and staging: Experience with over 1500 cases. Asian Journal of Urology (2017) 4, 68e74
  3. Mehralivand S, Shih JH, Rais-Bahrami S, et al. A Magnetic Resonance Imaging–Based Prediction Model for Prostate Biopsy Risk Stratification. JAMA Oncol. 2018;4(5):678-685. doi:10.1001/jamaoncol.2017.5667
  4. Abschätzung bei 1 – 2 cm Eindringtiefe, abhängig von der RF-Spule und meheren anderen Parametern.
  5. Yuan Q, Xi Y, Rofsky NM, et al. Comparison of prostate cancer detection at 3-T MRI with and without an endorectal coil: A prospective, paired-patient study
  6. Epstein JI: Pathology of prostatic neoplasia. In: Campbell's Urology, 8th ed, Walsh PC (Ed), Saunders, Philadelphia 2002