Fokale Behandlung von Prostatakrebs
Die gängigen Therapieverfahren bei Prostatakrebs, wie Strahlentherapie und radikale Prostatektomie, behandeln die gesamte Prostata. Damit können Nebenwirkungen, wie Impotenz, Inkontinenz und möglicherweise Schäden an Blase und Darm, einhergehen.1,2
Gleichzeitig bieten sie nur eine mäßige Verbesserung der Überlebenschancen im Vergleich zu Active Surveillance, also dem Beobachten und Überwachen ohne einzugreifen3. Vor kurzem wurde festgestellt, dass der größte Krebsherd (die sogenannte Index-Läsion) mit dem höchsten Tumorgrad das Voranschreiten der Krebserkrankung am stärksten beeinflusst4,5. Das deutet darauf hin, dass es ausreichend sein könnte, diese Läsion zu behandeln6,7.
Deswegen werden auch minimalinvasive Fokaltherapien, die eine präzise Behandlung der Indexläsion ermöglichen, als Alternativen zu den klassischen Behandlungsmethoden, zunehmend beliebter. Dazu zählen neben IRE etwa Fokaltherapien, die auf Thermotechnologie basieren, wie Kryochirurgie, RFA (Radiofrequenzablation) oder HIFU (Hochintensiver fokussierter Ultraschall).
Elektroporation schont umliegendes Gewebe
IRE (Irreversible Elektroporation) ist eine neue Form der Fokaltherapie, die gegenüber anderen fokalen Therapiemethoden klare Vorteile aufweist:
Da IRE Gewebe nicht durch Hitze abträgt und in einem gewissen Rahmen gewebeselektiv wirkt, schont sie das umgebende Gewebe und die umliegenden Organe. Aufgrund dessen hat IRE nicht nur das Potenzial, sich als standardmäßige Fokaltherapie bei Prostatakrebs zu etablieren, sondern auch als Behandlungsoption in Fällen, die sonst nicht behandelbar wären oder bei denen andere Therapien zu dauerhaften Schäden führen würden.
Weitere fokale Behandlungsmethoden:
- Kryotherapie
- HIFU (hochintensiver fokussierter Ultraschall)
- Radiofrequenzablation
- Photodynamische Therapie