Stereotaktische Body Radiotherapie (SBRT) mit dem Cyberknife
Herkömmliche Strahlentherapien der Prostata zeichnen sich durch wiederholte Bestrahlungen mit jeweils niedriger Dosis aus, da die Bestrahlung nicht ausreichend auf die Prostata fokussiert werden kann. So wird auch das umgebende Gewebe, insbesondere der Darm und die Harnblase, durch die Stahlung geschädigt. Um die Nebenwirkungen gering zu halten, wird die Gesamtdosis in bis zu 45 „Fraktionen“ aufgeteilt. Das bedeutet, dass der Patient bis zu 45 Strahlentherapietermine benötigt, bei täglichen Therapiesitzungen insgesamt bis zu 9 Wochen.
Im Gegensatz zu vielen anderen Krebsarten spricht Prostatakrebs jedoch besonders gut auf wenige Hochdosisbestrahlungen an. Durch die wesentlich bessere Fokussierung auf die Prostata kann mit der SBRT mit dem Cyberknife die Gesamtdosis in nur 5 Sitzungen appliziert werden – mit geringeren Schäden der umliegenden Organe. Jede Sitzung dauert ca. 15 bis 30 Minuten.
Auf diese Weise hat die Cybernife-Bestahlung zwischenzeitlich selbst die Protonentherapie an Präzision übertroffen.
Robotergeführte Strahlenquelle liefert scharfe Dosisgradienten
Das Cyberknife unterscheidet sich von Strahlentherapiesystemen dadurch, daß eine herkömmliche Strahlenquelle (hochenergetische Photonen) an einem Industrierobotersystem befestigt ist, und damit frei im Raum beweglich. Dadurch kann ein Tumor in Körper des Patienten von allen Raumrichtungen aus mit einem scharf fokussierten Strahl (“pencilbeam”) bestahlt werden.
Das Robotersystem des CyberKnife liefert dadurch nahtlos nicht-koplanare, nicht-isozentrische und isozentrische Strahlen aus einer Vielzahl von Winkeln. Diese einzigartigen Abgabemöglichkeiten generieren konforme Dosisverteilungen und ermöglichen präzise und effektive Behandlungen.
Von besonderer Bedeutung sind die scharfen Dosisgradienten, die für das Cyberknife typisch sind. Denn idealerweise soll der Tumor mit maximaler Stahlendosis getroffen werden, das umgebende Gewebe mit einer Dosis von Null. Diese ideale Dosisverteilung ist natürlich nie zu erreichen. Aber ein möglichst rascher Abfall von der Maximaldosis im Tumor (z.B. 80 Gray) auf sehr geringe Dosen von 2-5 Gray innerhalb einer nur 1 – 2 cm breiten Übergangszone minimiert die Strahlendosis umliegender Organe wie der Blase, des Rektums und von Nerven und Gefäßen.
Ablauf einer Cyberknife(SBRT)-Bestrahlung
Die SBRT besteht aus einem viel kürzeren Bestrahlungsverlauf als die konventionellen Ansätze, mit nur fünf Behandlungssitzungen. Dies wird durch die Verabreichung einer höheren Dosis pro Tag erreicht, was eine erhebliche Präzision und Genauigkeit erfordert, wobei die Expertise des behandelnden Radioonkologen sowie eines Teams von Medizinphysikern, medizinischen Dosimetern und Strahlentherapeuten zum Tragen kommt. Auch moderne und fortschrittliche Linearbeschleunigertechnologie ist erforderlich. Insgesamt sind für die Planung und Durchführung der SBRT sechs Besuche in der Abteilung erforderlich (ein Planungsbesuch und fünf Behandlungsbesuche).
Bewegungs- und bildgesteuerte Strahlentherapie der Prostata
Da sich die Prostata aufgrund des Auffüllens und Entleerens von Blase und Rektum bewegen kann, ist bei der SBRT eine hohe Genauigkeit erforderlich. Um sicherzustellen, dass die Prostata genau anvisiert und verfolgt wird, setzen wir 3 implantierte Marker (sogenannte Fiducials) in die Prostata. Alle unsere Behandlungsgeräte sind mit Onboard-Röntgenbildgeräten oder mit der Kegelstrahl-CT-Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, diese Marker bei der Bewegung der Prostata zu verfolgen. Außerdem wird vor jeder Behandlungssitzung ein Kegelstrahl-CT durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Anatomie für die Behandlung stabil ist. Dies bedeutet im Allgemeinen eine volle Blase und einen leeren Enddarm. Wir stellen jedem Patienten detaillierte Anweisungen zur Vorbereitung der Behandlung zur Verfügung.
Einschließlich all dieser Bildgebungsschritte dauert die SBRT bei Prostatakrebs mit dem UCLA-Protokoll nur 15 Minuten pro Behandlungssitzung, da modernste RapidArc-Behandlungstechniken zum Einsatz kommen. Da Bilder zur Steuerung der Behandlung verwendet werden, kann der Begriff „IGRT“ oder „bildgesteuerte Strahlentherapie“ verwendet werden, wenn es um die Präzision geht, mit der die SBRT durchgeführt wird.Scans zur Bestrahlungsplanung
Um tatsächlich Strahlung abgeben zu können, muss nach der Platzierung der implantierten Marker eine individuelle Bestrahlungsplanung durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um ein spezielles hochauflösendes CT, das in der Abteilung für Radioonkologie an der UCLA durchgeführt werden muss. Es handelt sich nicht um einen diagnostischen Scan. Technisch gesehen handelt es sich um einen CT-Simulations-Scan.
Da die Prostata auf einem MRT viel besser dargestellt wird als auf einem CT-Scan, versuchen wir auch, einen MRT-Scan zu erhalten, um auch bei der Abgrenzung der Behandlung zu helfen. Manchmal wurde bereits während der Diagnose des Prostatakarzinoms ein MRT angefertigt, und dies könnte ausreichend sein. In anderen Fällen wird eine neue MRT empfohlen.Ablauf der Bestrahlungsplanung
Nach der CT-Simulationsuntersuchung (±Strahlenplanungs-MRT) wird Ihr Strahlenonkologe zusammen mit einem Team von Medizinphysikern und einem medizinischen Dosimetriker einen individuellen Bestrahlungsplan erstellen. Dieser Prozess dauert in der Regel fünf Arbeitstage.SBRT-Lieferung
Die Behandlung selbst erfolgt im Verlauf von fünf Behandlungen. Diese werden in der Regel jeden zweiten Arbeitstag durchgeführt. Jede Behandlung selbst dauert 15 Minuten (einschließlich der oben besprochenen bildgebenden Scans). Die Behandlung erfolgt mit hochenergetischer, unsichtbarer Röntgenstrahlung.
Vorteile einer Cyberknife (SRBT)-Bestrahlung
Es gibt viele gute Gründe, eine Cyberknife-Bestrahlung (SBRT) in Betracht zu ziehen. Vorteile gegenüber der herkömmlichen Strahlentherapie sind u.a.:
- Die Cyberknife-Bestrahlung ist völlig nicht-invasiv (im Gegensatz zur Brachytherapie ist sie nicht mit dem Einführen von Nadeln, Blutungsrisiken, Infektionsrisiko, Vollnarkose, Krankenhausaufenthalten oder dem Tragen eines Katheters verbunden).
- Die Cyberknife-Bestrahlung weist eine wesentliche kürzere Behandlungsdauer als die konventionelle externe Strahlentherapie auf, die bis zu 9 Wochen dauern kann. Eine SBRT der Prostata erfordert nur t 5 Behandlungssitzungen von jeweils ca. 15 Minuten Dauer, die alle ambulant durchgeführt werden können.
- Die Krebskontrollraten der SBRT entsprechen denen der Brachytherapie, der konventionellen externen Strahlentherapie und der der operativen Entferung der Prostata.
- Die Schonung der Strahlenbelastung von Rektum und Blase ist gleich oder besser als bei der Brachytherapie.
Synchronisierung der Bewegung in Echtzeit
Das revolutionäre Synchrony®-System nutzt künstliche Intelligenz, um die Behandlung in Echtzeit ohne menschliches Eingreifen an die Bewegungen des Patienten und/oder des Ziels anzupassen. Mit einem Knopfdruck können CyberKnife S7™ Behandlungen kontinuierlich, effizient und ohne Unterbrechung der Standard-Workflows durchgeführt werden.
Nachteile der Strahlentherapie
Generell ist jedoch zu sagen, daß Strahlentherapien, egal mit welcher Technik sie ausgeführt werden (iMRT = intensitätsmodulierte Radiation Therapy, PT, CN, etc.) als Erstlinientherapie nicht die beste Wahl sind. Denn Strahlentherapie hinterläßt genetische Schäden an den Geweben, die im Randbereich der Bestrahlung liegen. Dies resultiert in chronischen Entzündungen und starken Vernarbungen, bei der Bestrahlung von Prostatakrebs insbesondere im Bereich der Blase und des Enddarmes. Diese chronischen Schäden verringern auch die Fähigkeit der Gewebe zur Wundheilung, so daß weitere Behandlungen im Strahlenfeld stark erschwert sind. So sind weitere Bestrahlungen meist überhaupt nicht möglich. Die sogenannte „salvage“ Prostatektomie (Rettungsprostatektomie) wird nur von wenigen Experten durchgeführt und zieht in fast allen Fällen eine ausgeprägte Inkontinenz nach sich. Da Strahlentherapien keine Narkose benötigen, sollten diese primär bei alten und kranken Männern eingesetzt werden, für die eine Anästhesie eine zu große Belastung darstellt.
Die Nebenwirkungen von Strahlentherapien sind denen der radikalen Prostatektomie vergleichbar, wobei die Inkontinenzrate bei RT etwas geringer als bei der RPE ist, die Störung der Blasen- und Darmfunktion jedoch höher1.
NanoKnife Behandlung
Die schonende Alternative zur Strahlentherapie
Vermieden werden können diese Nebenwirkungen fast vollständig durch eine neuartige Behandlungsmethode für Prostatakrebs, die keine ionisierende Strahlung mehr einsetzt, sondern ultrakurze starke elektrische Pulse, die sogenannte „Irreversible Elektroporation (IRE)“ die im VITUS Prostata Center zur Anwendungsreife entwickelt wurde.
RT
3,2%
4,4%
9,4%
RT
60,8%
71,9%
93,9%
Darmfunktion
RT
34,0%
31,3%
35,8%